1871 – Bericht des Amtmanns der Landgemeinde Waltrop an den Landrat des Kreises Recklinghausen über die Erteilung von Religionsunterricht für Kinder jüdischer Familien in Waltrop
Quelle: Stadt- und Vestisches Archiv Recklinghausen, Bestand II, Nr. 107, Bl. 212 r, Verfasser: Dr. Matthias Kordes, Leiter des Stadt- und Vestischen Archivs Recklinghausen.
Waltrop, den 7. März 1871.
Die hiesige Judengenossenschaft betreffend.
Ad Verf[ügung] vom 1/3 1871 Nr. 1829
Praesentatum 8 / 3. I 2035
Zur Registratur eod[em]
Ewer Hochwohlgeboren beehre ich mich in Erledigung der neben allegierten verehrlichen Verfügung gehorsamst zu berichten, daß die Judengenossenschaft im diesseiti Amtsbezirk für ihre Cultusbedürfnisse einen besonderen Etat nicht hat, sondern dieselben unter sich vertheilen und bezahlen, sowie, daß die hiesigen jüdischen Eingesessenen ihre Kinder auf 1 oder 2 Jahre nach Verwandten in benachbarten Städten schicken, um dieselben in der betreffenden jüdischen Schulen in der Religion unterrichten zu lassen.
Der Amtmann
[Unterschrift] Cherouny
An
den Königlichen Landrath
Herrn von Reitzenstein Ritter pp.
Hochwohlgeboren
zu
Recklinghausen
No. 256
1871 – Bericht des Amtmanns der Landgemeinde Datteln an den Landrat des Kreises Recklinghausen über die Erteilung von Religionsunterricht für Kinder jüdischer Familien in Datteln, Ahsen und Flaesheim
Quelle: Stadt- und Vestisches Archiv Recklinghausen, Bestand II, Nr. 107, Bl. 213 r.
Cultus Bedürfnisse der Juden
Verfügung vom 1. d[es] M[onats] No. 1829
Praesentatum 16/3 1871 I 2330
Zur Registratur 17 / 3 71
Datteln, den 12. März 1871
Zur Erledigung oben gedachter Verfügung berichte ich gehorsamst, daß die Juden für ihre Cultus Bedürfnisse einen besonderen Etat haben, daß die Kinder in Datteln von einem angenommenen Lehrer, diejenigen in Ahsen von ihren Eltern Religions Unterricht empfan-gen und in Flaesheim keine Juden existieren
Der Amtmann
[Unterschrift] Wiesmann
No. 257